12 Jahre ‚Heppenheimer Tage zur Christlichen Sozialethik‘

Beliebtes Tagungsformat sucht eine neue Heimat

11.11.2022 von

Im Mai 2022 fanden im Heppenheimer ‚Haus am Maiberg‘, der politisch-sozialen Akademie des Bistums Mainz, die 12. und letzten ‚Heppenheimer Tage zur Christlichen Gesellschaftsethik‘ statt; ein interdisziplinäres, offen ausgeschriebenes Tagungsformat, das regelmäßig zwanzig bis dreißig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der christlichen Sozialethik, den Rechts- und Sozialwissenschaften sowie der Philosophie zusammenführte, um sich zwei Tage lang über Grundthemen der Sozialethik und der Sozialpolitik auszutauschen. Lange und ermüdende Vorträge waren verpönt; stattdessen ging es um knappe Impulstexte, die vorher an alle verschickt wurden und auf die jeweils zwei Korreferenten knapp, pointiert und zugespitzt replizierten. ‚Heiliges Gebot‘ war, dass jeweils eine volle Zeitstunde für die offene Plenumsdiskussion verblieb.

Die ‚Heppenheimer Tage‘ wurden im Jahr 2000 vom Institut für Theologie und Sozialethik ‚erfunden‘ und seitdem unter dessen Verantwortung organisiert. Schon früh kam es aber zu z.T. langfristigen Kooperationen, etwa mit dem Frankfurter ‚Oswald von Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik‘ und dem Göttinger ‚Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut‘. Und mit den Jahren entwickelte sich ein ‚harter Kern‘, der kaum eine der jährlichen Tagungen versäumte.

Bearbeitet wurden in Heppenheim u.a. Themen wie prekäre Altenpflege, Wohlfahrtskorporatismus und öffentliche Daseinsvorsorge, aber auch Fragen wie: ‚Mit Steuern steuern?‘, ‚Wem gehört das Land – und wozu eigentlich?‘ und ‚Welchen Leviathan brauchen wir?‘ Knappe Berichte zu den Ergebnissen der Tagungen sind nachzulesen unter

www.jcsw.de.

Man wird die Heppenheimer Tage als einen echten Erfolg verbuchen können, der zahlreiche neue Arbeitskontakte und -projekte, Forschungsimpulse und Leitfragen eröffnete. Nachdem sich das Bistum Mainz dazu entschlossen hat, das ‚Haus am Maiberg‘ aus finanziellen Gründen zu schließen, sind die ‚Heppenheimer Tage‘ nun heimatlos. Sie sollen aber unter einem neuen Namen und an einem neuen Ort unbedingt weitergehen, darin waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der letzten Tagung im Mai einig.

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