Congratulations to Julia Landrock: Recipient of the Master's Thesis Award in Energy and Climate Policy Transformation!

Her thesis „Nachhaltige Wohnungspolitik in Darmstadt? Zur Rolle von technologischen Lösungen und Suffizienzinstrumenten“ delves into the following question:

Im Rahmen dieser explorativen Masterarbeit wurde untersucht, inwieweit die Inhalte wissenschaftlicher Debatten hinsichtlich Suffizienzmaßnahmen zur Reduzierung des Pro-Kopf-Wohnflächenkonsums neben klimapolitisch motivierten Effizienz- und Konsistenzmaßnahmen im Bereich Wohnungspolitik in politischen Debatten in Darmstadt Berücksichtigung finden, dort diskutiert oder gegebenenfalls auch angewendet werden. Dabei handelte es sich nicht um eine erklärende Arbeit, die Kausalzusammenhänge aufzeigt, sondern um eine explorative Ausarbeitung, die eine Bestandsaufnahme von kommunalpolitischen Debatten im Politikfeld Wohnen auf lokaler Ebene darstellt. Konzeptionelle Grundlagen der Arbeit waren der Begriff der Wohnungspolitik, der in den Diskurs der Wohnungsforschung eingebettet wurde, der Begriff der Nachhaltigkeit sowie der Versuch einer begrifflichen Definition von nachhaltiger Wohnungspolitik. Damit einher ging die Bestimmung des Suffizienzbegriffs sowie die Rolle von Suffizienzpolitiken im Allgemeinen auf kommunaler Ebene als auch im Bereich der Wohnungspolitik bis hin zur Einbettung in die Postwachstums-Debatte. Das empirische Kernstück der Untersuchung bildeten acht leitfadengestützte Interviews, die im Zeitraum von Juli bis August 2023 mit Lokalpolitiker:innen aus Darmstadt, die sich größtenteils im wohnungspolitischen Bereich verorten ließen, geführt wurden. Die Interviews gaben Aufschluss darüber, dass die Problematik des zunehmenden Pro-Kopf-Wohnflächenkonsums in Darmstadt weder als Problem noch als Herausforderung für die Darmstädter Wohnungs- und Klimapolitik wahrgenommen wird. Ebenso wenig wird die Thematik in Zusammenhang mit einer (ökologisch-)nachhaltigen Wohnungspolitik gebracht, obwohl die Problematik des Flächenverbrauchs im Kontext von nachhaltiger Wohnungspolitik aufgegriffen wird. Diese beschränkt sich jedoch auf den Verbrauch von bebaubaren Flächen und wird nicht mit dem Pro-Kopf-Wohnflächenkonsum in Verbindung gebracht. Inhaltliche Schwerpunkte der kommunalen Debatten sind baulich-technischer Natur. Suffizienz ist nicht Gegenstand dieser Debatten und genießt – wenn bekannt – eine negative Konnotation. Dem Konzept wird von Seiten der Politiker:innen wenig bis kein Potenzial beigemessen, um künftigen (wohnungspolitischen) Herausforderungen in Darmstadt zu begegnen.