„Gruß und Kuss“: Liebesbriefarchiv erhält den Institutionenpreis des Kulturpreises Deutsche Sprache 2024!

04.06.2024 von

Große Freude bei den Forschenden aus Darmstadt und Koblenz: Das Koblenz-Darmstädter Liebesbriefarchiv wurde mit dem Institutionenpreis des Kulturpreises Deutsche Sprache 2024 ausgezeichnet!

Der Preis

Dieser auf Initiative der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) ins Leben gerufene Preis soll dem Erhalt und der kreativen Entwicklung der deutschen Sprache dienen. Der Kulturpreis stellt sich in die Tradition der deutschen Aufklärung und der Brüder Grimm, deren Sprachkritik und Sprachforschung das Deutsche allen Bevölkerungsschichten zugänglich machen wollte. Er besteht aus drei unterschiedlichen Auszeichnungen:

Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache

Initiativpreis Deutsche Sprache

Institutionenpreis Deutsche Sprache

Der Kulturpreis Deutsche Sprache wird jährlich vergeben. Die Verleihung erfolgte von 2001 bis 2021 in Kassel, der Stadt, in der die Brüder Grimm ihre Arbeiten zur Deutschen Grammatik und zum Deutschen Wörterbuch begannen. Seit 2022 wird der Preis in Baden-Baden verliehen. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine unabhängige Jury. Seit 2023 vergibt die Eberhard-Schröck-Stiftung den Preis gemeinsam mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Das Projekt

Wie sprechen Menschen über große Gefühle und den ganz normalen Alltag? Wie erleben und beschreiben sie Glück und Intimität, aber auch Trennung, Krisen und Leid? Um dies zu untersuchen, lesen, digitalisieren und erforschen Bürgerinnen und Bürger zusammen mit einem Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU und der Hochschule Darmstadt sowie der Universität Koblenz eine einzigartige und bislang unzugängliche Quelle der Alltagskultur: ein Archiv authentischer privater Liebesbriefe.

Sprachlicher Ausdruck von Emotionen in Liebesbriefen

Der undotierte Institutionenpreis Deutsche Sprache 2024 geht an das Liebesbriefarchiv mit Sitz in Koblenz und Darmstadt. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, private und authentische Liebesbotschaften zu archivieren. Dazu zählen nicht nur klassische Liebesbriefe, sondern auch Postkarten, Faxnachrichten und E-Mails bis hin zu Messenger-Nachrichten oder Graffitis. Damit dokumentiert es die breit gefächerten Möglichkeiten des Deutschen zum Ausdruck von Emotionen und zur Gestaltung enger sozialer Beziehungen. „Uns hat zudem überzeugt, dass es sich hierbei um ein fruchtbares bürgerwissenschaftliches Projekt handelt”, so Prof. Dr. Wolf Peter Klein, Sprecher der Jury des Kulturpreises, in der Begründung.

Bereits seit fast drei Jahrzehnten werden dem Archiv Liebesbriefe und Korrespondenzen als Spende überlassen. In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Darmstadt erfolgt deren Digitalisierung, um sie langfristig für Wissenschaft und Gesellschaft zugänglich zu machen und dauerhaft zu erhalten. (Kontakt:)

Kulturpreis Deutsche Sprache 2024

Das Projekt wird als Verbund zwischen der Technischen Universität Darmstadt (TUDA), mit dem Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Rapp, der Universität Koblenz (UK), mit dem Institut für Germanistik unter der Leitung von Prof. Dr. Eva Wyss , sowie der Hochschule Darmstadt, mit dem Institut für Kommunikation und Medien unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Schmunk sowie der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt (ULB) unter der Leitung von Bibliotheksdirektor Prof. Dr. Thomas Stäcker durchgeführt.