Wärme und Strom auch am Nordpol – damit der Weihnachtsmann das ganze Jahr nicht friert
An einer erstaunlichen Lösung für die Energiewende arbeiten Politikwissenschaft, Ingenieure, Chemiker und Mathematiker im Projekt an der TU Darmstadt gemeinsam – Energiespeichern in Eisen. Clean Circles
Die Energiewende braucht effektive Speicherlösungen, um erneuerbare Energien flexibel nutzbar zu machen – auch am Nordpol. Eisen bietet als sicherer, effizienter und nachhaltiger Energieträger eine vielversprechende Alternative, die Strom, Wärme und Wasserstoff CO₂-frei speichert und transportiert. Mit politischer Unterstützung könnte Eisen zum Schlüssel für eine resiliente und klimaneutrale Energiezukunft werden
Eisen überzeugt durch eine hohe Energiedichte, die etwa zehnmal höher ist als die von komprimiertem Wasserstoff und sogar fossile Brennstoffe übertrifft. Eisen ist ungiftig, weltweit reichlich verfügbar und sicher zu transportieren. Im Zentrum dieser technologischen Lösung steht ein geschlossener Kreislauf: Mit überschüssigem Strom aus Wind- oder Solaranlagen wird Eisenoxid – vergleichbar mit Rost – in Eisen umgewandelt. Dieses energiereiche Eisenpulver kann dann weltweit transportiert und zum Beispiel in umgerüsteten Kohlekraftwerken wieder oxidiert werden. Dabei wird die gespeicherte Energie in Form von Wärme freigegeben und kann für die Erzeugung von Strom oder Fernwärme genutzt werden – ohne dabei CO₂ zu emittieren. Neben der Herstellung von Wärme und Strom, bietet Metallpulver auch die Möglichkeit zur Herstellung von Wasserstoff „on demand“. Das zurückbleibende Eisenoxid wird gesammelt und in wind- und sonnenreichen Regionen erneut aufgeladen. Dieser geschlossene Kreislauf sorgt für eine nachhaltige und effiziente Nutzung der Ressourcen und unterstützt den Aufbau einer zirkulären Energiewirtschaft.
– Koordinatorin im Projekt Prof.in Dr. Michèle Knodt und Leitung des Arbeitsbereichs Clean Circles Vergleichende Analyse politischer Systeme und Integrationsforschung am Institut für Politikwissenschaft